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ERNAHRUNG

Neue Kraft finden: Muskelaufbau nach einer Essstörung

Von Tasha Teanby

Als ich 14 Jahre alt war, wurde mein Leben von einer Essstörung eingenommen. Sie bestimmte, was ich essen konnte und was nicht. Der Spiegel war mein schlimmster Feind. Er zeigte mir eine verzerrte Version meiner selbst und verfälschte mein Selbstwertgefühl. Die Angst davor, an Gewicht zuzunehmen, unterdrückte mich und kontrollierte jeden Aspekt meines Lebens.

Zum Glück habe ich mich mittlerweile aus den Fängen meiner Essstörung befreit, aber dazu musste ich mein Mindset grundsätzlich ändern. Es ging dabei aber nicht nur um meine Beziehung zum Essen, sondern auch darum, meine Freiheit wiederzuerlangen und meinen eigenen Wert zu kennen – unabhängig von der Zahl, die auf der Waage steht. Ich musste erkennen, dass die wahre Kraft nicht darin lag, sich alles zu verweigern, sondern darin, seinen Körper und seine Seele zu nähren.

Der Heilungsprozess war alles andere als einfach und ich werde nicht das Gegenteil behaupten. Aber ich bin froh, dass ich es gewagt habe. Obwohl der Kampf alles von mir verlangt hat, befinde ich mich jetzt in der Position, anderen dabei zu helfen, ähnliche Hürden zu überwinden.

 

Mein Weg zum Muskelaufbau

Als ich mich dazu entschloss, an Gewicht zuzunehmen, setzte ich mir Ziele, die über das bloße Äußere hinausgingen. Sie konzentrierten sich stattdessen auf meine Gesundheit, Kraft und Selbstliebe. Ich wollte einfach nur stärker werden, in jeder Hinsicht. Ich achtete darauf, meinem Körper die richtigen Nährstoffe zur Verfügung zu stellen und erstellte mir eine Fitness-Routine, die mir wirklich Freude bereitete und ich langfristig halten konnte.

Früher waren Workouts eher eine Form der Selbstbestrafung. Kalorien zu verbrennen, war der beste Weg, um meine Essstörung am Leben zu halten. Ich war ein klassisches Cardio Bunny, das noch nie ein Gewicht berührt hatte. Ich lebte nach dem Motto „nichts schmeckt so gut, wie sich dünn sein anfühlt".

Manchmal denke daran zurück, als ich 15 war – ich war auf Pro-Anorexia-Webseiten unterwegs, notierte mir in meinem Schulkalender, wie viele Stunden am Stück ich nichts gegessen hatte und verglich mich mit den dünnsten Models, die alle eine Thigh Gap und definierte Kieferkonturen hatten – und erkenne, wie verzweifelt ich war. Alles, was für mich zählte, war mein Gewicht und mein Aussehen, wodurch mein Selbstbewusstsein gleich Null war. Essen hat mir keine Freude gebracht, und wenn ich aß, dann legte ich ungesundes Verhalten an den Tag. Sport – 3500 abendliche Star Jumps im Bad – war eine lästige Pflicht, zu der ich mich zwang.

Als ich mit dem Kraftsport anfing, machte ich mir Sorgen, dass ich vielleicht wieder in diese negativen Verhaltensmuster verfallen würde. Aber es hat mein Leben gerettet. Am Anfang habe ich noch nicht so wirklich gewusst, was ich da überhaupt tat, aber es gab mir einen Grund weiterzumachen und half mir jeden Tag ein kleines Bisschen mehr.

Zuerst war ich kein großer Fan des Wortes „Massephase". Ich zog „Muskelaufbau“ vor. Es war weniger angsteinflößend für jemanden, der nicht einmal einen Zentimeter an Fett am Körper haben wollte.

Was mein Mindset anging, konzentrierte ich mich darauf, dass ich mit jedem Workout und jeder ausgewogenen Mahlzeit stärker wurde und versuchte mich nicht auf die Veränderungen meines Körpers zu fixieren. Es ging darum, sich auf den Prozess einzulassen und zu verstehen, dass Fortschritt nichts mit dem Äußeren zu tun hat, sondern viel mehr mit deinem Inneren, der Tiefe deines Seins.

Meine mentale Gesundheit wurde deutlich besser, als ich mir selbst mehr Barmherzigkeit zeigte. Die neugefundene Kraft meines Körpers führte zu einer größeren Widerstandsfähigkeit gegenüber Herausforderungen des Lebens. Selbstbewusstsein, das einst überhaupt nicht vorhanden war, keimte auf und wurde von Selbstakzeptanz genährt.

Aber meine Reise verlief nicht ohne Rückschläge. Es gab Tage, an denen mir meine Vergangenheit Zweifel ins Ohr flüsterte, aber ich habe gelernt, diese verstummen zu lassen, indem ich mit kraftvollen Affirmationen entgegenwirkte. Positive Gedanken wurden zu meinem Schild, das mich vor den Geistern meines ehemaligen Ichs beschützte.

Ich begann meine Aufbauphase mit 40 kg. Damals war mir ständig kalt, ich wurde regelmäßig krank und im Allgemeinen stand es schlecht um meine Gesundheit. Gesellschaftliche Anlässe waren ein Alptraum. Aber das seltsame daran ist, dass ich mich damals noch nicht einmal so fühlte, als hätte ich ein Problem – es waren schließlich meine Eltern, die mich zum Arzt schleiften und mir den Weckruf beschafften, den ich brauchte.

Ich schaffte es, mein Körpergewicht auf etwas unter 60 kg zu bringen und halte es derzeit in der Regel bei um die 52 kg. Ich glaube, dass die negativen Gedanken nie ganz weggehen, auch nachdem man einen Heilungsprozess nach einer Essstörung durchlaufen hat. So etwas wird nie ganz weggehen. Stattdessen lernt man, besser damit umzugehen. Training und mehr essen zu können sind heute ein Privileg für mich – etwas, dass ich machen darf, nicht etwas, dass ich tun muss.

Während ich Gewicht zugenommen und Muskeln aufgebaut habe, habe ich mir ein paar gute Gewohnheiten angeeignet und viel über mich selbst gelernt. Die grundlegenden Prinzipien – Disziplin, Hingabe, Geduld, Widerstandsfähigkeit – kann man auf alles im Leben anwenden. Alles ist viel wichtiger als die Anzahl an Kalorien in einer Mahlzeit, ob du in gewisse Klamotten passt oder ob du eine Thigh Gap hast.

Es ist ein unglaubliches Gefühl, nach einer solchen dunklen Zeit, in der man sich vollkommen verloren und verletzlich fühlt, auf der anderen Seite rauszukommen und das genau Gegenteil zu verspüren. Ich fühlte mich so, als sei mein inneres Kind geheilt worden. Oft wünsche ich mir, mein jüngeres Ich könnte mich jetzt so sehen, damit sie weiß, dass es um so vieles besser wird und dass es sich lohnt, durchzuhalten.

 

Ernährungsplan

An einem herkömmlichen Tag während der Aufbauphase esse ich in der Regel vier Mahlzeiten und Snacks.

 

Frühstück

  • 80 g Haferflocken
  • 60 g Impact Whey Protein
  • Alpro Sojadrink mit Schokoladengeschmack
  • 20 g dunkle Schokolade
  • 3 Stück Terry’s Chocolate Orange

kcal: 706

 

Mittagessen

  • 250 g Tofu
  • Soja-Soße
  • 200 g Süßkartoffeln
  • Sesam-Samen
  • Spargel

kcal: 531

 

Abendessen

  • 250 g Quorn Hähnchen-Stücke
  • 100 g Reis
  • Butternuss-Kürbis
  • Spargel

kcal: 713

 

Dessert

kcal: 325

 

Snacks

kcal: 668

 

Makronährstoffverteilung (ingesamt)

  • 2.969 kcal
  • 252 g Protein
  • 338 g Kohlenhydrate
  • 71 g Fett

 

Take Home Message

All diejenigen, die nach dem Heilungsprozess vor dem Aufbau stehen, sollten wissen, dass eine solche Phase nach einer Essstörung eine heilende Erfahrung sein kann. Es ist ein Vorhaben, das Geduld, Mitgefühl mit sich selbst und ein Bemühen um ganzheitliches Wohlbefinden erfordert.

Freue dich über die Kraft, die du aufbaust. Nähre sie mit Liebe und schau dabei zu, wie sie sich in Widerstandsfähigkeit verwandelt, eine Stärke, die über das Körperliche hinausgeht und von innen nach außen scheint. Deine Vergangenheit definiert nicht, wer du bist, sondern die Kraft, die du findest, während du deine Gegenwart zurückgewinnst und deine Zukunft bestimmst.

 

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