Baue mentale Stärke mit dem olympischen Champ Max Whitlock auf
Baue mentale Stärke mit dem olympischen Champ Max Whitlock auf
Egal, ob du für eine Weltmeisterschaft trainierst oder deinen ersten Schritte im Fitnessstudio machst - es ist relativ wahrscheinlich, dass dein Geist irgendwann einen schwachen Moment hat. Geistig dazu bereit zu sein, eine physisch anspruchsvolle Sache anzupacken, kann den Unterschied zwischen Erfolg und Fehlstart sein.
Keiner weiß deutlicher, welchen Unterschied die richtige mentale Einstellung machen kann, wie der fünfmalige Olympiasieger und sechsfache Weltmedaillengewinner Max Whitlock MBE.
Max hat seinen Platz in den Geschichtsbüchern sicher, schließlich ist er der erfolgreichste britische Kunstturner aller Zeiten.
Also, wie geht man am besten mit dem Druck zur Spitzenperformance um, damit man fokussiert aufs Ziel bleibt und – was noch wichtiger ist – tagein tagaus dazu in der Lage ist zu trainieren?
- Konzentriere dich nicht darauf, wie weit du noch gehen musst
- Lass dich von dem Druck nicht unterkriegen
- Nervös sein ist normal
- Kümmere dich um deinen Körper, um dich um deinen Geist zu sorgen
- Verletzt? Lass die Negativität nicht siegen
- Was steht für Max als Nächstes an?
Konzentriere dich nicht darauf, wie weit du noch gehen musst
Wir alle wissen, wie es ist, wenn man bestimmte Erwartungen daran hat, wie ein Training eigentlich ablaufen sollte, es einem aber nicht gelingt, diese zu erfüllen. Max kennt diesen Kampf nur allzu gut.
"Es ist das Schwierigste, wenn man sich in einer Phase des Fitnessaufbaus befindet. Ich denke, mental ist es ziemlich schwierig zu wissen, dass man noch so weit von seinem Ziel entfernt ist. Wenn du jedoch weiterhin hart arbeitest, wirst du irgendwann auch bereit sein.“
Zudem geht es nicht nur um die Motivation, um weiterzumachen. Tatsächlich sagt Max: "Es ist ziemlich schwierig, sich selbst zu vertrauen, dass man bereit sein wird.“
Manchmal trainiert Max monatelang, um eine 1-minütige Routine zu perfektionieren - das erfordert eine gewisse mentale Stärke. Er nutzt auch seine bisherigen Erfahrungen, um sich anzuspornen.
"Ich kann Vertrauen aufbauen, durch das, was ich in früheren Wettkämpfen gelernt habe."
Lass dich von dem Druck nicht unterkriegen
Egal, ob es der große Kerl neben dir ist, der das Doppelte seines Körpergewichts hebt oder der Zeitmangel vor deiner ersten Bikini-Show – es ist wichtig, dass du stets Ruhe bewahrst. Max kennt den Druck sowohl von seinen Trainern, als auch von sich selbst, aber er glaubt auch daran, dass man nicht hart genug zu sich selbst sein kann, wenn man erfolgreich sein will.
"Es gibt Druck aus allen Richtungen und er steigt jedes Jahr mehr und mehr an. Ein Großteil des Drucks kommt jedoch von mir selbst. Ich will die Erwartungen erfüllen oder sogar übertreffen. Und ich versuche den Druck so weit wie möglich zu verringern, indem ich mich darauf konzentriere, wie gut ich mich vorbereitet habe. Wenn die Vorbereitung nämlich gut lief, dann muss ich nur noch da rausgehen und abliefern.
Ich weiß, dass der Sport brutal ist - er ist sehr, sehr hart - also weiß ich auch, dass ich nicht jedes Mal einen perfekten Wettkampf erleben werde. Alles, was ich in dem Moment tun kann, besteht darin, mein Bestes zu geben. Ich habe so hart wie möglich trainiert - also muss ich da rausgehen und versuchen, es auch zu zeigen."
Also, hör‘ auf, dich selbst zu bestrafen und fang‘ an, die harte Arbeit zu feiern, die du geleistet hast, um dorthin zu gelangen, wo du jetzt bist.
Nervös sein ist normal
Hast du schonmal das Gefühl, dass du es vermasseln wirst, weil deine Nerven blitzblank liegen? Du bist nicht allein – denn es stellt sich heraus, dass sogar die meisten Spitzensportler vor einem großen Wettkampf nervös werden.
"Ich werde jedes Mal nervös. Ich glaube auch nicht, dass es jemals verschwinden wird, da ich ein starkes Interesse daran habe, was ich tue und leiste. Wenn es mich nervlich nicht mehr kümmern würde, gäbe es vermutlich ein Problem.“
Es ist also ganz normal, nervös zu werden, aber wie stellt man sicher, dass einen dies nicht vom Erfolg abhält?
"Ich glaube, es geht darum, dass man dafür sorgt, dass man sich entspannen kann. Was ich meine, ist, dass ich die Erfahrung der Teilnahme an allen bisherigen Wettkämpfen genossen habe.“
Das ist’s! Du hast es nun Experten gehört. Lass dir die Nervosität nicht in die Quere kommen, wenn es darum geht, das zu tun, was du gerne machst. Klingt simpel, oder?
Kümmere dich um deinen Körper, um dich um deinen Geist zu sorgen
Du kannst so hart trainieren, wie du willst, aber wenn du am Stichtag nicht in Topform bist, also mental und körperlich, dann kann das einen großen Einfluss auf das Endresultat haben. Wie bereitet man sich also darauf vor, wie sich ein solcher wichtiger Tag anfühlen wird?
Max erwidert: "Ich versuche, nicht zu sehr an die Konkurrenz zu denken und in ‚der Zone‘ zu bleiben, indem ich mich an meine körperliche Routine halte, die mir mental hilft. Es sind die einfachen Dinge, wie z.B. das Sicherstellen, dass ich ausreichend viel und gut schlafe, ein gutes Frühstück zu mir nehme und mich dann dehne.
Wenn mein Körper vorbereitet ist und ich alles getan habe, um mich zu erholen, dann werde ich mich auch mental besser fühlen, weil ich alle Checkboxen abgehakt habe. Irgendwie bin ich bereit und dann gibt es auch nichts mehr, was ich noch hätte tun können.“
Egal, ob du eine neue Sportmannschaft gründen oder an den Olympischen Spielen teilnehmen willst- der Präzedenzfall ist derselbe: Kümmere dich körperlich um sich selbst, damit du dich so fühlst, als wärst du mental bereit die Herausforderung zu bewältigen.
Verletzt? Lass die Negativität nicht siegen
Max sagt: "Ich hatte im Laufe meiner Karriere so einige Verletzungen durchlebt. Eine, die stets auffällt, ist jene, die ich mir in jüngeren Jahren zugezogen habe, als ich einen Fehler im Training machte. Ich musste ein Jahr pausieren – eine lange Zeit, die einen garantiert zurückwirft.“
Jeder verletzt sich mal, aber Max glaubt, dass du einen von zwei Wegen gehen kannst - und das kann einen großen Einfluss auf deine Genesung haben.
"Ich denke, Positivität ist der beste Weg, um sich von einer Verletzung zu erholen. Ich habe während meiner gesamten Karriere eine Vielzahl an Menschen gesehen, die sich verletzt haben. Und ich habe Menschen getroffen, die im Verlauf des Genesungsprozesses eine negative Einstellung gehabt haben. Wenn du während des gesamten Prozesses positiv bleibst und so schnell wie möglich wieder einsteigen willst, dann wird es deine Genesung beschleunigen. Es geht darum die Dinge zu tun, die man tun kann."
Was steht für Max als Nächstes an?
Er hat im nächsten Jahr sehr viel vor, darunter die Teilnahme an den olympischen Spielen in Tokio.
Max sagt: "Ich habe immer zu Leuten, die ihre Titel behalten haben, wie z.B. Mo Farah und Jess Ennis, aufgeschaut. Ich wäre stolz, meine Weltmeistertitel zu behalten, aber es ist etwas ganz anderes, einen Olympiatitel zu bewahren.
Ich habe große Veränderungen bei meiner Routine durchgeführt und ich bin zudem große Risiken eingegangen. Jetzt geht es darum, das zu konsolidieren und mich in die höchste körperliche Fitness für die olympischen Spiele zu bringen. Klar, die finden offensichtlich alle vier Jahre statt und es ist noch ein ganzes Jahr Zeit, also sind die nächsten Wochen und Monate absolut wichtig – schließlich sind das die Welt- und Europameisterschaften.“
Die Weltmeisterschaften begannen am 4. Oktober - verfolge, wie Max auf seiner Reise zu den olympischen Spielen abschneidet.
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